Er habe eine Stimme, für die es sich zu sterben lohne, urteilt die New York Times. Eric Bibb ist schlicht einer der außergewöhnlichsten Bluesmusiker weltweit. Mit einer Karriere, die sich über fünf Jahrzehnte erstreckt, über vierzig Alben, drei Grammy-Nominierungen (die letzte für sein 2023er Album Ridin‘) und unzähligen Auszeichnungen hat Bibb sein Vermächtnis als legendäre Figur im Blues- und Roots-Genre gesichert. Erics Vater Leon war eine Schlüsselfigur der Bürgerrechtsbewegung und marschierte an der Seite von Dr. Martin Luther King. So tauchte der junge Eric schon früh in die Folkszene um Bob Dylan, Joan Baez und Pete Seeger, sowie Odetta und Taj Mahal ein und synthetisierte diese Elemente zu einem einzigartigen Stil. Er entzieht sich jeder Kategorisierung und gleitet nahtlos zwischen den musikalischen Gefilden hin- und her. Basierend auf der Folk- und Blues-Tradition mit zeitgenössischer Sensibilität, reflektiert Bibbs Musik seine Gedanken zum aktuellen Weltgeschehen und seine eigenen gelebten Erfahrungen, während er gleichzeitig unterhaltsam, erhebend, inspirierend und relevant bleibt. All dies kommt im 2023er Album "Ridin'" zum Ausdruck, das von dem Gemälde "A Ride for Liberty" von Eastman Johnson inspiriert wurde, das eine schwarze Familie darstellt, die während des Bürgerkriegs vor der Sklaverei geflohen ist. Wenn Bibb über seine musikalische Reise nachdenkt, durchdringt ihn Dankbarkeit. Die Entwicklung zeigt sich in seiner Stimme und seinem Gitarrenspiel, wobei seine Worte die Wahrheit verankern und eine Vision der Einheit in einer Welt voller spaltender Rhetorik fördern. Zweifellos ist ein Eric Bibb-Konzert immer auch eine hochgradig spirituelle Angelegenheit. Er ist mehr als ein Blues-Troubadour, er ist Geschichtenerzähler und Philosoph. Sein Vermächtnis liegt nicht nur in den Noten, die er spielt, oder auf den Bühnen, auf denen er steht, sondern auch in den Fragen, die er stellt - und in der Hoffnung, die er einflößt. Und die können wir gerade mehr denn je brauchen.

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