Für Lars Danielsson, den Meister des Wohlklangs an Bass und Cello, liegt die Kraft der Musik in der Melodie. Sie ist der Keim, das Energiezentrum, aus dem sich alles entfaltet. Für diese Spielhaltung steht „Liberetto“ auch zum vierten Mal ein. Und gute Dinge sind es wert, auf sie zu warten. Lars Danielsson hatte Ende 2019 gerade ein paar Tracks für ein neues Liberetto-Album aufgenommen, dann schlug die Pandemie zu. Als sich im September 2020 ein Zeitfenster zwischen den Lockdowns in ganz Europa auftat, ergriff Danielsson die Gelegenheit und holte die Bandkollegen zurück in sein Studio in der Nähe von Göteborg, um zu beenden, was sie begonnen hatten. Wer die Attraktivität und Zugänglichkeit von Danielssons Liberetto-Konzept – schon seine Wortschöpfung verbindet ja musikalische Freiheit mit spielerischer Leichtigkeit – schätzt, wird das fünfte Liberetto-Album, lieben. Alle Erwartungen, angefangen mit der wieder in Hülle und Fülle zu findenden „eleganten Lyrik“ und dem „treffsicheren Groove“, wie es der kanadische Autor John Kelman (All About Jazz) schon 2011 beim ersten Liberetto-Album ausmachte, werden eingelöst. Das neue Album zeigt aber auch Danielssons ganze Bandbreite an Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten. Und zu den gewohnten kommen hier viele neue Aspekte dazu. In jeder Hinsicht erinnert dieses Album daran, dass kreative Prozesse Zeit brauchen, um zu reifen - und dass sich dies aber am Ende umso mehr lohnt.
Lars Danielsson, b, cello Grégory Privat, p John Parricelli, g Magnus Öström, dr, perc

