Die gebürtige Saarländerin Nicole Johänntgen überrascht immer wieder mit neuen Ideen. Mit der transatlantischen Formation Henry hat sie bereits auf drei Alben die fröhlichen wie elegischen Klänge der Marching Bands aus New Orleans zu neuem Leben erweckt. In Verbindung mit ihrem neuen Album „Labyinth II“ präsentiert sie sich im Trio mit dem Tubisten Jon Hansen und dem Perkussionisten David Stauffacher. Sowohl die ungewohnte Instrumentierung als auch die Leuchtkraft von Johänntgens Eigenkompositionen faszinieren. Hansen setzt die Tuba zum Teil wirkungsvoll als Rhythmusinstrument ein, während die Leaderin mit ihrem warmen, im Kern festen Ton und ihrer subtilen Phrasierung überzeugt. Groovende und nachdenkliche Stücke wechseln sich ab auf diesem schönen, reifen Album, das klingt, als wäre es ohne jede Anstrengung entstanden und das Johänntgen im Nica Jazz Club präsentiert. „Labyrinth II“ ist dynamisch, zärtlich, wuchtig und mit einer gehörigen Portion Groove versehen. Trotz minimaler Besetzung ist die Band ein wahres Kraftwerk. Die drei Künstler kommen aus Deutschland, den USA und der Schweiz und leben alle in der Nähe von Zürich.

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